Wilhelma-Faultiere: No net hudla

Sollten übermäßige Eile beim Essen und Hektik im Alltag tatsächlich ungesund und einem langen, glücklichen Leben abträglich sein? Dann müssten die Faultiere der Wilhelma in Stuttgart die allerzufriedensten, langlebigsten Tiere auf diesem Planeten sein. Diese Gemütstiere aus südamerikanischen Regenwäldern haben Slowfood und Entschleunigung quasi schon vor Jahrmillionen erfunden – kopfunter hängen sie in Bäumen mit ihrem Lieblingsfutter und tragen ihr Haar am Bauch gescheitelt, damit der Regen besser abläuft.

Der Tarnung halber nisten Algen im Fell, so dass nur wenige Entdecker die Ruhe der verträumten Vegetarier stören. Auf den Boden geht’s nur für sanitäre Zwecke, oder falls sich ein neuer Baum nicht durch Hinüberhangeln erreichen lässt – notfalls können Faultiere aber sogar schwimmen! Die Faultiereltern „Mike“ und „Marlies“ sind sogenannte Zweizehen-Faultiere, die bei aller Gemütlichkeit erstaunlicherweise doch immer wieder mal ein kleines Faultierchen zustande bringen. Der Faultierteenager „Sid“ im Kleinsäugerhaus der Wilhelma hat am 23. Januar seinen ersten Geburtstag gefeiert. „Sid“ ist sehr zutraulich, übertreibt es mit der Faulheit aber ein bisschen, denn eigentlich sollte man in dem Alter als Faultier schon etwas selbstständiger sein. Benannt wurde „Sid“ nach dem Faultier in „Ice Age“ – ein bisschen voreilig allerdings, denn „Wilhelma-Sid“ darf in dem Kinofilm nicht mitspielen und ist auch kein Junge, sondern ein Mädchen. Letzteres ist allerdings bei Faultieren zugegebenermaßen sehr schwer zu bestimmen. Die Wilhelma-Besucher jedenfalls können die Faultiere im Kleinsäugerhaus der Wilhelma aus nächster Nähe beobachten ... und sich dabei auch gleich auf einen entspannten Tag in der Wilhelma einstimmen.